Nachhaltigkeitskonzepte und -werte

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Nachhaltigkeitskonzepte und -werte

“Das ultimative Ziel von Bildung in Bezug auf nachhaltige Entwicklung ist, die entsprechenden Kenntnisse, Werte, Haltungen und Fähigkeiten zu vermitteln, um Menschen in die Lage zu versetzen, die notwendigen Veränderungen für die Verwirklichung von Nachhaltigkeit herbeizuführen. Qualitative Nachhaltigkeitsbildung basiert auf modernstem Wissen und ständigen entsprechenden Überprüfungen und Aktualisierungen der Lehrpläne und Lehrmaterialien. Sie sollte Lehrenden, anderen Fachkräften und alle Bürgern als lebenslang Lernenden dazu dienen, den gesellschaftlichen Herausforderungen und Chancen zu begegnen, sodass die Menschheit weltweit ohne Not und Angst leben kann. Nur so kann jeder Einzelne seinen persönlichen Beitrag zu einer nachhaltigen Zukunft leisten“. The Lüneburg Declaration on Higher Education for Sustainable Development (p1)[1].

Die Lüneburg Declaration (2001) appelliert an Institutionen der höheren Bildung, NGO’s und andere Interessenvertreter,

  1. die ständige Überprüfung und Aktualisierung von Lerninhalten zu gewährleisten, um die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse in Bezug auf Nachhaltigkeit abzubilden,
  2. die Neuausrichtung von Lehrenden in Hinblick auf nachhaltige Entwicklung als zentralen Bestandteil von Hochschulbildung prioritär zu gewährleisten,
  3. Lehrenden, Entscheidungsträgern und der Öffentlichkeit dauerhafte Bildung in nachhaltiger Entwicklung zu ermöglichen,
  4. alle Bildungseinrichtungen dahingehend zu fördern, in ihre Aktivitäten wichtige Werte und Normen und deren Reflektion in Hinblick auf nachhaltige Entwicklung zu integrieren,
  5. ein Bewusstsein dafür zu wecken und das Verständnis dafür zu erhöhen, wie wichtig und relevant Technikfolgenabschätzungen sowie Risikobeurteilungen sind,
  6. die kreative Entwicklung und Implementierung von umfassenden Nachhaltigkeitsprojekten in Hochschulbildung und allen anderen Bildungsformen zu fördern,
  7. die Aufmerksamkeit auf internationale Dimensionen zu lenken und mehr Möglichkeiten für interkulturellen Austausch in Lernumgebungen zu schaffen,
  8. den Fokus auf die Kapazitätenentwicklung und intensive Vernetzungsarbeit zwischen Bildungseinrichtungen zu legen und
  9. den stärkeren Miteinbezug von Weiterbildung und Forschung sowie die stärkere Einbindung von Interessenvertretern in die Entwicklungsprozesse zu fördern.

Andere Erklärungen werden, falls relevant, in den Inhalt integriert. Eine Übersicht der relevanten Erklärungen ist hier zu finden:  http://www2.leuphana.de/vcse/uploads/media/Declarations_on_higher_education_and_sustainable_development.pdf

Die Konzepte und Werte, die dem SLC-Rahmenkonzept zugrunde liegen, basieren im Wesentlichen auf den Konzepten aus “The Future Fit Framework“, welche von der UK Higher Education Academy im Jahr 2012 veröffentlicht wurden[2]. Hier wurden die 7 Grundkonzepte nachhaltiger Entwicklung kurz dargestellt.

Sieben Grundkonzepte nachhaltiger Entwicklung

  • Interdependenz – zwischen Gesellschaft, Wirtschaft und der natürlichen Umwelt, auf lokaler sowie globaler Ebene
  • Bürgerrecht und Verwaltung – Rechte und Verantwortlichkeiten, Teilhabe und Kooperation
  • Bedürfnisse und Rechte der zukünftigen Generationen
  • Diversity – die Wichtigkeit von kulturellen, sozialen, wirtschaftlichen und biologischen Unterschieden
  • Lebensqualität, Gerechtigkeit und Recht
  • Nachhaltige Veränderungen – Entwicklung und Belastbarkeit
  • Unsicherheit und Schutzmaßnahmen, sofern nötig

Werte

  • Angemessenheit (Leben ohne überflüssigen Verbrauch)
  • Gerechtigkeit und Recht (innerhalb und zwischen den Generationen)
  • Soziale Inklusion und die Erfüllung der menschlichen Grundbedürfnisse
  • Partizipation und Befähigung
  • Umwelteffizienz (bei Ressourcennutzung)
  • Biodiversität und Erholungsräume
  • Menschenrechte und -bedürfnisse
  • Ethische Investitionen und fairer Handel
  • Nachhaltiges Konsumverhalten
  • Tierische und biozentrische Rechte und Bedürfnisse
  • Demokratie und Partizipation
  • Ressourcenerhalt und Wirtschaftlichkeit
  • Gemeinwesen und Wechselseitigkeit
  • Lokale/regionale Erfüllung von Bedürfnissen
  • Resilienz und Beständigkeit
  • Gesundheit und Wohlbefinden auf übergeordneter Ebene
  • Zukunftsdenken (die Zukunft bereits heute mit berücksichtigen)
    1. http://portal.unesco.org/education/en/files/37585/11038209883LuneburgDeclaration.pdf/LuneburgDeclaration.pdf
    2. https://www.heacademy.ac.uk/sites/default/files/future_fit_270412_1435.pdf

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